Böses Mädchen - Totes Mädchen: Psychothriller (German Edition) by Paul Anger

Böses Mädchen - Totes Mädchen: Psychothriller (German Edition) by Paul Anger

Autor:Paul Anger [Anger, Paul]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-07-20T16:00:00+00:00


28

2013

»Wie meinst du das, mal aussetzen? Ich meine, schau dich doch mal um. Es läuft großartig dieses Jahr.«

»Ja«, gab Michael zu. »Es läuft klasse, aber trotzdem ... ich würde gern mal was anderes machen im Sommer, an die See fahren oder so. Oder vielleicht mal ganz woanders hin. Immerhin werden wir ja dann fertig sein mit der Uni und so ...«

»Ach, du willst ‘ne Weltreise machen? Und verrätst du mir auch, von welchem Geld?«

»Naja, du sagst ja selbst, es läuft ganz gut dieses Jahr. Hundert Gäste, das sind doch an die zehntausend Euro.«

»Ich sagte, es fängt an, gut zu laufen. Zehntausend Euro, pah! Das deckt noch nicht mal den Invest für nächstes Jahr. Förster Grewe hält ganz schön die Hand auf, wie du weißt. Und das Gras ist auch nicht umsonst, oder das LSD, auch wenn das dieses Jahr irgendwie ziemlich schwaches Zeug zu sein scheint.«

»Du hast von dem LSD genommen?«, platzte Michael heraus.

»Ach was, nur eine halbe Pappe«, beschwichtigte Tobias.

»Mann ...«

»Keine Angst, ich komm schon klar. Wo waren wir? Ach ja, die Kosten. Und den ganzen Aufwand, den ich habe, mal gar nicht eingerechnet. Oder das Forum für die Mitglieder, das betreibt sich schließlich auch nicht von allein, oder? Und da willst du mich im Stich lassen, jetzt wo das Ganze erst so richtig losgeht?«

»Nein, nein. Ich dachte ja nur ...«

»Sieh mal, nächstes Jahr könnten wir das Ganze richtig offiziell aufziehen, ein paar Bands dazuholen oder sowas, auf ‘nem Zeltplatz, oder ‘nem alten Feld, was weiß ich. Tausend Leute würden da locker draufpassen.«

»Hm, aber dann müssten wir Steuern bezahlen, und Auflagen, und was weiß ich.«

»Hab ich mir auch schon überlegt. Es wäre nicht das selbe, oder?«

Michael schüttelte den Kopf.

»Also, weißt du, was wir stattdessen machen?«

»Was denn?«

»Wenn wir es nicht größer machen können, müssen wir es eben kleiner machen. Exklusiver. Und damit natürlich teurer. Wir beschränken die Regeln des Forums, erheben einen Mitgliederbeitrag oder sowas und schmeißen alle raus, die sich das nicht leisten können oder wollen.«

»Meinst du echt, die Leute machen das alles mit und bezahlen auch noch mehr dafür? Hundert Euro für drei Tage im Wald und ein bisschen Gras finde ich jetzt schon ziemlich happig.«

»Das kommt daher, dass du das mit der Exklusivität nicht kapiert hast. Die Menschen haben einen unstillbaren Drang danach, jemand Besonderer zu sein. Zu einem erlesenen Kreis zu gehören. Je kleiner und erlesener dieser Kreis ist, desto besser.«

»Hm, wenn du meinst. Aber das würde ja insgesamt eigentlich weniger Aufwand für uns bedeuten, oder?«

»Viel weniger Aufwand, und ein viel höherer Gewinn.«

»Naja, und meinst du nicht, dass du da mal ein Jahr ohne mich zurechtkommst? Ich meine ...«

Tobias’ Blick ließ Michael verstummen. »Es ist Beate, oder?«, sagte Tobias dann und starrte hinab in die Talsohle. Er gab sich keine Mühe, die Enttäuschung in seiner Stimme zu verbergen. »Sie hat dir diesen Floh ins Ohr gesetzt, oder? Eine Weltreise, pah! Stehst du also doch noch unter ihrem Pantoffel, wie? Was genau soll das denn mal werden, hm? Willst du dich etwa von ihr herumkommandieren lassen? Den braven Ehemann spielen, mit geregelten Arbeitszeiten, einem beschissenen Reihenhaus und .



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